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Im London des 18. Jahrhunderts klafft die Schere zwischen arm und reich weit auseinander. Zu den Ärmsten gehört die junge Krabbenhändlerin Bess. Nun bekommt sie ein Kind, ohne Aussicht, es ernähren zu können, der Vater fehlt. Bess bringt die Tochter wenige Stunden nach der Geburt ins Foundling Hospital, um sie nach sechs Jahren wieder auszulösen. Aber Clara wurde angeblich einen Tag nach der Abgabe schon abgeholt, und zwar von ihr selbst. Bess macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter und der falschen Mutter ... - Die in England schon als "neue Hilary Mantel" (zuletzt "Spiegel und Licht", ID-A 15/20) gehandelte Journalistin Stacey Halls setzt in ihrem deutschen Debüt die Klassengesellschaft des Georgianischen London eindrucksvoll in Szene. Mit Einfühlungsvermögen und gewandtem Schreibstil führt sie das Leben der beklagenswerten Bess vor Augen. Dass Reichtum nicht vom Glück beschieden sein muss, macht die Autorin ebenfalls klar. Der große historische Hintergrund wird jedoch nicht ausgebreitet, eher Alltäglichkeiten. Für an Frauengeschichte und englischer Geschichte Interessierte empfohlen.

London, 1754: Ein paar Stunden nach der Geburt bringt Bess ihre Tochter ins Waisenhaus, denn sie ist unvorstellbar arm und ledig. Nach sechs Jahren will sie ihr Kind dort auslösen, doch es wurde einen Tag nach der Abgabe schon abgeholt, angeblich von ihr selbst. Bess sucht nach der falschen Mutter.